E-Commerce für B2B hat ausgedient! (Marketing-Bulletin zur fünften Jahreszeit)
Das Ende von B2B E-Commerce
Jede Woche wird eine neue Sau durch das Dorf getrieben, wie man so schön sagt. Und die letzten hundert Säue hatten alle in greller Signalfarbe die Zeichen “B2B” auf die Flanken gepinselt. Als wenn es dazu noch etwas zu sagen gäbe. Daher soll B2B-Commerce nun einmal nicht in schillernden Farben dargestellt werden, sondern reduziert auf das, was es wirklich Neues bringt.
Der B2B-Käufer hat spezielle Vorstellungen. Am liebsten hätte er gleich die komplette Abbildung seiner individuellen, betriebsrelevanten Prozesse im Handelssystem zur Verfügung. Mindestens möchte er aber Dinge sehen, wie:
- Mehrere Einkäufer mit individuellen Rechten und Rollen
- Sammelbestellung per Listen-Upload
- Individuelle Rabatte, Konditionen, Preislisten
- “Punch-out” auf Kataloge anderer Lieferanten
Interessant wird es aber erst, wenn Unternehmen beim Einkauf eigene Bestellsysteme einsetzen, die über eine Schnittstelle an den Online-Shop des Anbieters angebunden sind. Einkauf geschieht hier durch Maschine-Maschine-Kommunikation. Kein humanoider Einkäufer ordert im Onlineshop, sondern dessen IT-System verhandelt die Konditionen und kauft ein – oder auch nicht. Das ist die Zukunft.
Indem immer mehr Maschinen statt Menschen miteinander kommunizieren, werden die Prozesse bis ins Übermenschliche beschleunigt. Die Bestellkanäle werden nicht mehr vorgegeben, sondern von Maschinen in Echtzeit anhand komplexer Algorithmen immer wieder neu ausgewählt. Preise und Konditionen werden von Rechnern ausgehandelt, und der Bedarf des Handels und der Industrie werden ohne Zutun des Menschen gedeckt, und dies in einer Genauigkeit und Geschwindigkeit, die kein Mensch aufbringen könnte. Die dabei zugrundeliegenden Rechenoperationen werden durch die Maschinen ständig weiter verbessert und verfeinert.
Die intelligenten Systeme, die an diesem automatisierten Handel beteiligt sind, werden durch die engmaschige Kommunikation miteinander lernen und wachsen. Wir werden damit der Technischen Singularität in einem Tempo näherkommen, das vorher undenkbar war. Und so wird die erste künstliche Denkmaschine, die zur Selbsterkenntnis gelangt, nicht von Industrie oder Militär geschaffen, nicht in Labors und Fakultäten entstehen, sondern eine unausweichliche Konsequenz moderner Handelsplätze sein.
Auch wenn sich das liest, wie ein Stück aus einem Science-Fiction-Film: keine Bange, dies liegt alles noch in der Zukunft. Und die heutigen Winner im E-Commerce werden sich rechtzeitig auf die richtige Seite zu schlagen wissen – und benennen sich um in Cyberdyne Systems.
[cue evil laugh track]
PS: nächstes ernstgemeintes Bulletin im Januar