Ich kann in die Pause gehen – die KI macht meinen Job!
Nicht ganz – denn so einfach ist es nicht
Gefühlt über Nacht brachen etliche KI-gesteuerte Sprachmodelle in unseren Alltag ein, angeführt von OpenAIs „Chat GPT“. Schnell kursierten Geschichten, in denen die KI funktionierenden Softwarecode schrieb, Gedichte verfasste, und in der Lage war, Studienarbeiten zu produzieren, bei denen die eilig zur Prüfung herbeigerufenen Professoren staunend bestätigten, dass ein Student mit dieser Arbeit die Aufgabe bestanden hätte.
Schnell passierten zwei weitere Dinge:
- Freelance-Schreiber (so wie wir hier bei KingKontent) befürchteten, fürderhin nicht mehr benötigt zu werden
- Kunden von Freelance-Schreibern befürchteten, zukünftig mit billig produzierten KI-Texten beliefert zu werden
Inzwischen ist die Aufregung etwas abgeebbt. Profis, die mit dem geschriebenen Wort zu tun haben – seien es Schreiber oder Marketing-Fachleute – erlernten sehr schnell die Fähigkeit, KI-Texte traumwandlerisch sicher zu erkennen. Viel wichtiger ist aber, woraus Google bis dato noch ein Geheimnis macht – nämlich die Fähigkeit, mittels KI KI zu erkennen. Wir dürfen sicher sein, dass Google über kurz oder lang KI-Texte wird erkennen können, und diese entsprechend im Score abstraft. Wenn dies nicht schon lange geschehen ist.
Wir bei KingKontent haben die Erfahrung gemacht, dass Aufträge für hochpreisige und qualitativ hochwertige Projekte, dem Phoenix aus der Asche gleich, nach oben geschnellt sind. Damit ist der Trend klar: Die Kundschaft spaltet sich. Auf der einen Seite befinden sich diejenigen, deren Anforderungen – bar jeden Qualitätsempfindens – so gering sind, dass ein KI-Text vollkommen genügt. Auf der anderen Seite sitzen die Kunden mit ohnehin schon hohen Ansprüchen an die Qualität, die jetzt erkannt haben, was einen Text ausmacht, der aus einer von Menschenhand geführten Feder stammt:
- Kleine Skurrilitäten bei der Wortwahl und beim Satzbau
- Poetischer Anspruch, d.h. Ausreizen der Möglichkeiten, die die deutsche Sprache bietet
- Vergleiche und Popkultur-Referenzen
- Rhetorische Spitzfindigkeiten
- Ausgesuchtes Vokabular, das gespickt ist mit eher selten verwendeten Begriffen (z.B. „weiland“, „Wackerstein“, „fürbass“)
- Vermehrte Verwendung von Zitaten und Redewendungen
- …bis hin zu absichtlich eingebauten Fehlern (z.B. „Martha hat heute nicht frühgestückt“)
Das Spiel ist jedoch noch nicht vorbei. Die KI wird selbstverständlich dank „machine-learning“ immer besser werden, und den menschlichen Schreibern das Leben schwer machen. So tritt ein Wettrüsten in Erscheinung: die KI wird immer schlauer – doch die Texter schreiben immer schönere Texte, um den Vorsprung zu behalten.
Keiner weiß, wie lange dies noch so bleiben wird, doch im Augenblick verdienen wir gutes Geld damit und haben mächtig Spaß daran, denn: Geld ist der Feind der Armen.