BWCon Innovation Dialog

Pfizer Healthcare Hub

Das Land Baden-Württemberg legt sich mächtig ins Zeug, wenn es um die Zeugung einer lebendigen Start-Up-Szene geht – zumindest nach außen hin. So fand heute, gesponsort von den Gastgebern, im Wareneingang des Pfizer-Werkes in Freiburg in Cooperation mit BWCon der Innovation Dialog statt, der auch gleichzeitig die Geburtsstunde des Pfizer Healthcare Hubs in Freiburg markierte. Auf Healthcare bezogen, aber immer mit dem Blick auf Industrie 4.0 und artverwandte Themen sollte hier Gründergeist und deutscher High-Tech vereint werden.

Foto: Pfizer Deutschland GmbH

Impulsvortrag von Dr. Lilian Regetti

Im ersten Impulsvortrag stellte Dr. Lilian Regetti, Ärztin und Mitgründerin der Tomes GmbH, ihr Konzept der digitalen Versorgung von Patienten vor. Der Gedanke war etwas konfus formuliert, jedoch gleichwohl verständlich: Patienten sollen ihre Erkenntnisse aus Internetrecherchen mit dem Wissen der Ärzte kombinieren, um die Behandlung zu optimieren. Gleichzeitig solle K.I. dafür sorgen, daß die Hilfesuchenden auch außerhalb der Sprechzeiten von Chatbots medizinische Beratung erhalten. Der obligatorische Begriff “Medizin 4.0” – sicher gewählt, um das digitale Zeitalter einzuläuten – wird zumindest auf gesetzlicher Ebene schon vorbereitet: das Verbot von Fernbehandlungen soll fallen. So steht der Online-Regelversorgung bald nichts mehr im Wege.

Kurz vor Schluß verlor Frau Regetti dann den Faden, und mußte sich mühsam ins Ziel stottern. Wir vermuten, Sie hatte in diesem Augenblick daran gedacht, wie sehr Ärzte sich heute schon darauf freuen, daß deren Patienten ihnen in Zukunft nach Konsultation von Wikipedia und gutefrage.net erzählen werden, wie sie ihren Job machen sollen.

Impulsvortrag von Hendrik Klosterkemper

Besser machte seinen Impulsvorschlag dann Herr Hendrik Klosterkemper vom nicht-mehr-ganz-so-frischen Start-Up EnitSystems. Deren Software ermöglicht eine 360°-Überwachung aller Energiekosten und deren Folgen, so daß aus den entstandenen Analysen Schritte zur effektiven Einsparung generiert werden sollen. Schön zu hören, daß Hr. Klosterkemper heute schon verstanden hat, daß dieses System zur Schließung der Lücken bei der Kommunikation zwischen allen Unternehmenssystemen genutzt, und die Ergebnisse vor allem dem Controller präsentiert werden müssen. Wenn im Controlling nämlich eine integrierte Software zum Einsatz kommt (Tools wie LucaNet, SWOT oder Corporate Planning), kann bei den Energieentscheidungen auch schon mal eine theoretische Ebene simuliert, und die potentiellen Einsparungen direkt und in Euro abgelesen werden.

Paneldiskussion

Zum Abschluß wurden dann noch die Panelisten Hanna Böhme (Freiburg, Amt für Wirtschaft, Touristik, Messe), Dr. Michael Lauk (Vorstand BWCon), Prof. Dr. Margit Zacharias (Uni Freiburg, Innovation und Technology Transfer), Dr. Axel Glatz (Werksleiter Pfizer Freiburg) und Thomas Kleine (Pfizer IT, D, A, CH) zur Diskussion auf die Bühne gebeten. Es folgte eine muntere Runde mit abwechselnden Selbstbeweihräucherungen, nur Dr. Glatz machte hiervon eine Ausnahme: auf Probleme angesprochen gab er zu, mehr Probleme als Lösungen zu haben.

“Mehr Probleme als Lösungen”
Dr. Axel Glatz, Werksleiter bei Pfizer in Freiburg, spricht offen aus, was ohnehin jeder weiß…

Der Glanzpunkt wurde durch Frau Böhme gesetzt, die gerne Freiburg als Start-Up-Hochburg vor Berlin sähe. Sie sagte, Berlin sei doch “sooo 2017” – erst dann wurde ihr klar, daß Pfizer seine Verwaltungszentrale in Berlin hat und übrigens an diesem Abend das Bier und die Brötchen spendierte. Nach diesem Lapsus und den entsprechend strengen Blicken der beiden Vertreter Pfizers mußte sie erst einmal kräftig schlucken. Der Conférencier erlöste sie (und die Zuhörerer) dann aber recht schnell und leitete über zum Networking bei Drinks und Snacks.

Nachgeschichte: der Caterer hatte wohl seinen Rollwagen mit all den Leckereien umgeschmissen, so daß ein Notprogramm aus frischem Obst, Laugenwickeln und Butter angekarrt werden mußte. Gut nur, daß ihnen nicht der Bierwagen umgekippt ist.

Puh!

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