Marketing-Bulletin: Die Jungs von Google sind gar nicht die Bösen!
Marketing-Bulletin: Die Jungs von Google sind gar nicht die Bösen!
Es vergeht ja kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo eine Allianz geschmiedet wird, um die Marktmacht Googles auszuhebeln. Die Presse ist voll von Meldungen über Machtmissbrauch, kartellrechtliche Beschwerden und Wettbewerbsverzerrung. Googles Datensicherheit wird generell in Frage gestellt, beziehungsweise deren Umgang mit Daten, die mit den weitverbreiteten Netzwerken der Google-Unternehmen eingesammelt werden. Der Werbungslieferdienst “AdSense” steht regelmäßig am Pranger, und bezahlte Listenplätze bei den Suchmaschinenergebnissen haben in der Internetcommunity Shitstorms im Dutzend hervorgerufen.
Sicher klingt es für den normalen Leser bizarr, wenn die Einflussmöglichkeiten des Konzerns biblische Dimensionen annehmen, und der Vergleich zu Offenbarung 13 gezogen wird: “…dass niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers [Anm: Google] oder die Zahl seines Namens” – es geschieht aber allemal.
Jetzt kommen die Leute von KingKontent und erzählen, das sei alles übertrieben – und Google ist gar nicht böse.
WTF?
Man kann dies logisch begründen, und dabei gleich noch eine Menge über SEO lernen.
Google macht über 90% seines Gewinnes mit Werbung. Schön, dass es Android gibt und selbstfahrende Autos und Chrome… aber Geld gibt es für Google nur dann, wenn Werbung verkauft wird. Werbung wiederum plaziert Google über das AdSense-Netzwerk. Was steckt dahinter? Stark vereinfacht ausgedrückt: Wer eine gut besuchte Webseite hat und gerne mit Werbung Geld verdienen möchte, reserviert einen Teil seines Website Real Estate für AdSense. Google pusht anhand der eigens entwickelten Algorithmen jeweils die passende Werbung auf diesen reservierten Platz. Google weiß immer, wer gerade vor dem Rechner sitzt, dank der Erkenntnisse über das Userverhalten, gesammelt von Suchmaschine und Analytics. Daraus entsteht eine brilliante Wertschöpfungskette, die im Schaubild dargestellt ist.
Wer Werbung schalten will, gibt sein Banner einfach an Google und kann sich drauf verlassen, dass die Werbung immer dann eingeblendet wird, wenn sie auch wirklich zu dem User passt, der gerade vor dem Bildschirm sitzt. Und je besser sie passt, desto mehr Wirkung erzielt sie für den Werbetreibenden – und desto mehr Geld kann Google dafür verlangen.
Wann wirkt die Werbung am besten? Wenn der User möglichst lange davor sitzt. Und das tut er dann, wenn der eigentliche Content auf der Seite spannend, unterhaltsam, informativ ist.
Welche Seiten sind für Google also interessant? Diejenigen, auf denen ein User möglichst lange verweilt, und damit der Werbung ausgesetzt ist. Also plaziert Google solche Seiten auch weit oben bei den Suchergebnissen. Mehr als Backlinks, Keywords und SEO-Tricks auf Meta-Ebene ist für Google wichtig, wie interessant die Inhalte sind. Cue für Sie, liebe Leserinnen und Leser: wenn Ihre Marketingabteilung brilliant ist, aber keinen dedizierten Schreiber hat – dafür gibt es Läden, wie unseren!
Indem Google alles tut, um Werbeeinnahmen zu erzielen, wird die Qualität des Internets ständig verbessert. Das darf man doch auch mal lobend erwähnen!